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"Außer 250 NGOs gab es in der Region acht verschiedene UN-Abteilungen, etwa zwanzig staatliche Geberorganisationen, unzählige von Geberorganisationen finanzierte örtliche Hilfsorganisationen und neun internationale Militärkontingente, die die Hilfe im Gebiet der Großen Seen unterstützten. Hundert der 250 Hilfsorganisationen kümmerten sich ausschließlich um die Lager rund um Goma. Bei einer derartigen humanitären Megaveranstaltung nur dabeizusein reicht nicht aus. Zeigen, daß man da ist, um bei der überwältigenden Konkurrenz nicht unterzugehen, ist für die Hilfsorganisationen von größerer Bedeutung. Als ich nach Goma kam, ein Jahr nach dem Einmarsch der Hutu, flatterte über den Hunderttausenden von blau-weißen UNHCR-Planen, die die Flüchtlinge zum Bau von Hütten bekommen hatten, noch ein Meer von Fähnchen mit Firmenlogos. Hatten solche Banner einst die Funktion, den Konfliktparteien zu signalisieren, daß hier humanitäre und keine militärische Organisationen am Werke waren, so sind sie jetzt Grenzmarkierungen im Kampf um Aufmerksamkeit. Es war, als stünden Wahlen bevor. Auf T-Shirts und Mützen der vielen Hundert Mitarbeiter der Organisationen, die sich zwischen den Hütten herumtrieben, und auf den Türen ihres Fuhrparks war Werbung gedruckt, Latrinentüren waren mit Aufklebern übersät, und vor den Eingängen von Bürozelten, Wellblechkliniken und Waisenheimen waren Namensschilder in den Boden gerammt."
gefunden via www.lettre.de von Linda Polman

 

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